Details: | Beginn: 18.30 (Abendessen), anschließend Vortrag Ende: 6. Januar ca. 10.00 (mit dem Frühstück)
Mitzubringen sind: Handtücher, Seife, normales Reisegepäck, evtl. festes Schuhwerk, Hausschuhe, Kleidung für draußen, Heilige Schrift AT und NT, evtl. Nachfolge Christi (Thomas von Kempen), Rosenkranz, Schreibstift und Block/Heft, evtl. persönliche Aufzeichnungen von früheren Exerzitien (zum eigenen Nachlesen). Was sind ignatianische Exerzitien?
Bei Ignatius von Loyola begann eigentlich alles mit einem Gnadenschuss. Während der Verteidigung der Festung Pamplona zerschmetterte eine Kanonenkugel dem 29jährigen Offizier am Pfingstmontag des Jahres 1521 ein Bein. Auf dem Krankenlager, wo er Monate Zeit hatte, sich auch näher mit Gott zu beschäftigen, kam es zu einer Verwandlung. Aus dem Höfling und zuchtlosen Soldaten, „mutwillig im Spiel, in Frauengeschichten, in Raufhändeln und Waffentaten“, wie ihn später einer seiner Vertrauten beschrieb, wurde ein Heiliger. Das faszinierende bei Ignatius ist, dass er seinen Weg vom Höfling zum Heiligen, das Wirken der Gnade Gottes, ganz bewusst wahrgenommen und genau beobachtet hat. Diese Anleitung zum Weg der Gnade, der ihm das Glück aufzeigte – und er ging diesen Weg, weil er ganz glücklich werden wollte, weil sein Leben ganz gelingen sollte –, hat er im Exerzitienbuch skizziert. Nach der Zeit auf dem Krankenlager verweilte er zehn Monate in Manresa. Diese Zeit war gekennzeichnet von viel Trost und Seelenqual, Ignatius kämpft mit innere Dürre, empfing aber auch überreich die Eingießungen göttlichen Lichtes. Der Soldat Ignatius musste kämpfen, wie viele andere Heilige auch.Noch als älterer Mann und Ordensgeneral des von ihm gegründeten Jesuitenordens nennt er diese Zeit die große Zeit der Gnade Gottes. Da erhielt er Erkenntnis und Verständnis bezüglich vieler Dinge des geistlichen Lebens und der Wahrheiten des Glaubens. Das unscheinbare Büchlein hat nicht nur den großen und wirkungsvollen Jesuitenorden geprägt, sondern auch unzählige Heilige geformt. Die Gegenreformation in Deutschland wäre ohne die Exerzitien nicht denkbar. Jahrhunderte lang wurden Priester und auch viele Laien durch das Exerzitienbuch auf dem Weg des Glaubens geführt. Der hl. Franz von Sales hat einmal gesagt, dass durch dieses Büchlein mehr Seelen gerettet worden seien, als es Buchstaben habe. Ignatius selbst war davon überzeugt, dass die Exerzitien nicht einfach sein Werk, sondern die Frucht einer höheren Eingebung waren.
Ignatianische Exerzitien richten sich also nach dem Exerzitienbuch des hl. Ignatius. Dabei geht es um eine Vertiefung und Erneuerung des geistlichen Lebens. Durch das Einüben und Praktizieren des inneren, betrachtenden Gebetes wird die Gottesbeziehung gestärkt und ermöglicht der einzelnen Seele den Willen Gottes leichter zu erfassen.
Warum Exerzitien und ignatianische Exerzitien?
Kernstück der ignatianischen Exerzitien sind die täglichen vier Betrachtungen.
o Sie stärken die Liebe zu Gott, weil man ihn besser kennenlernt. o Stille und Gebet helfen, eine innige Beziehung zu Christus zu bekommen o Die ignatianischen Betrachtungen geben Anleitung, mit Christus zu sprechen und unser ganzen Leben auf seinen Plan mit uns und seine Liebe zu uns hinzuordnen. o Zu Fragen über Kirche, Glaube, Sorgen, Zukunftspläne u. ä. erhalten wir eine Antwort in der Weise, wie Gott es für uns am besten erachtet. o Eine Woche Ruhe, Stille, Friede und Geborgenheit in den Händen Gottes, die richtungsweisend für den Alltag sein soll. o Große Liebe zu Gott, begeisternde Freude am Glauben und tiefes Vertrauen auf die Vorsehung Gottes, die uns im Leben trägt und gegebenenfalls eine Neuordnung oder Weichenstellung für die Zukunft sollen Früchte guter Exerzitien sein.
Gebet und Schweigen
Persönliche Betrachtung und Schweigen begleitet durch den Exerzitienmeister ermöglichen eine Woche in gemeinschaftlichem Gebet und zugleich ganz individueller Ausgestaltung. Obgleich es täglich vier Vorträge gibt gilt: nicht der Exerzitienmeister predigt die Exerzitien, sondern der Exerzitand macht sie, er verweilt bei Jesus, spricht mit ihm, hört ihm zu.
Für alle, die es wünschen, besteht die Möglichkeit der persönlichen Aussprache mit dem begleitenden Priester. Man muss die Exerzitien machen, um sie kennenzulernen
Sollten diese Erklärungen jemandem gleich sieben Siegeln erscheinen oder gar die Befürchtung aufkommen lassen, dass das alles ziemlich langweilig oder eintönig werden könnte, so kann man nur entgegnen: Der liebe Gott ist unendlich spannend! Wenn Du Dich ihm in dieser einen Woche schenkst, wird auch er Dich reich beschenken. Grundsätzlich ist es so, dass er mit seiner Großzügigkeit, sofern wir ihm nichts entgegensetzen, unsere Erwartungen stets weit übertrifft.
Leitung: H.H. Pater Franz Krenzel SJM
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